Teilnahme am ERASMUS+ nach Paris
Nachdem meine damalige WiPo-Lehrerin unserer Berufsschulklasse von dem Erasmus+ Programm erzählt hatte, war mir klar, dass ich dieses Programm unbedingt mitmachen wollte. Gleich am nächsten Tag habe ich mich bei Sauer darum gekümmert und mich anschließend auf einen Platz beworben.
Die Voraussetzung war, dass es eine Tochterfirma von J.P. Sauer und Sohn Maschinenbau GmbH sein musste, die mir einen Platz als technischer Produktdesigner garantieren kann. Somit fiel die Wahl auf Girodin Sauer SAS in der Nähe von Paris, die ebenfalls Kompressoren herstellt und zudem spannende Projekte abwickelt.
Das französische Unternehmen Girodin wurde 1948 gegründet und konstruiert, baut und vertreibt Kompressoren im Mittel- und Hochdruckbereich. Diese müssen sehr anspruchsvollen Anforderungen in der französischen Marine und Industrie gerecht werden. Durch ihren Status als Tochterfirma kann Girodin nicht nur die eigenen TGM-Kompressoren anbieten, sondern gleichzeitig auch Kompressoren der WP-Baureihe. Insgesamt arbeiten dort ungefähr 25 Leute, die alle Bereiche von der Konstruktion über die Fertigung bis zum Service abdecken.
Meine Arbeitszeit begann täglich um 8.30 Uhr und endete um 17 Uhr. Am Freitag war der Tag dafür schon um 12 Uhr vorbei. Obwohl ich dort nur ein Praktikant war, habe ich gleich vom ersten Tag an eine langfristige Aufgabe bekommen und durfte an dieser arbeiten. Die Prozesse und Programme wurden mir im Groben vorher erklärt und bei Fragen konnte ich immer einen der anwesenden Ingenieure ansprechen. Durch meine Ausbildung zum technischen Produktdesigner hatte ich bereits Vorkenntnisse erlangt und die Grundlagen der Programme waren mir somit schon bekannt. Meine Aufgabe in dem Zeitraum war es, verschiedene Helium-Anwendungen der Kompressoren als Standard zu konstruieren, damit sie dem Kunden bei Anfrage gleich präsentiert werden können. Dafür mussten die vorhandenen 3D-Modelle angepasst und die Zeichnungen mit den Stücklisten erstellt werden. Änderungen und Verbesserungen aus der Konstruktion sind nach Absprache mit den Ingenieuren gleich mit eingeflossen. Ich durfte aber auch andere Bereiche der Firma kennenlernen und habe somit mehrere Tage in der Kontrolle, der Montage und auf dem Prüfstand verbracht.
Mir hat das Praktikum in jeder Hinsicht gefallen. Alle Aufgaben fand ich sehr interessant, die Kollegen waren immer nett zu mir und haben mich nicht nur bei betrieblichen Themen stark unterstützt. Im Nachhinein finde ich es schade, dass das Praktikum nur ein Monat gedauert hat. Ich wäre gerne länger geblieben. Anfangs war es ein wenig schwierig und anstrengend sich nur auf Englisch und Französisch zu unterhalten, aber das legte sich schnell wieder. Und nach der Arbeit habe ich mir jeden Tag Paris und die Umgebung angesehen und somit auch die Gelegenheit genutzt, mir Dinge anzusehen, die nur Einheimische kennen oder zu sehen bekommen.
Wenn man die Chance hat so ein Praktikum zu machen, dann sollte man sie wahrnehmen. Es ist eine tolle Erfahrung für‘s Leben und bringt einen persönlich weiter.
Henrik Z., Technischer Produktdesigner
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